Urbex in Berlin: die besten verlassenen Orte in der Hauptstadt

Haben Sie schon einmal das Wort Urban Exploring, kurz Urbex, gehört? Und wissen Sie genau, was das bedeutet? Dieser Begriff steht für ein relativ neues Hobby meist junger Menschen, die Abenteuer, Aufregung und alles Unbekannte lieben. Alte verlassene Gebäude und Räume sind der perfekte Ort für sie. Natürlich haben diese Orte etwas Gespenstisches an sich, und das ist das Spannende an ihnen. Auf deren Ausflügen entdecken die Menschen die jüngste Geschichte und oft auch Geschichten von Verlassenheit und Vergessenheit, von großen Plänen und deren traurigen Schicksal.

Spreepark

Begleiten Sie uns auf einer Reise zu den verlassenen Orten Berlins. Könnte es eine bessere Stadt geben, um etwas Neues und Unbekanntes zu entdecken? Berlin ist eine Stadt, die sich ständig verändert. Wo Neues gebaut wird, bleibt manchmal auch etwas stehen. Vor allem im Ostteil Berlins ist viel abgerissen und neu gebaut worden, aber es gibt immer noch viele verlassene Orte in der deutschen Hauptstadt, die die Menschen neu interessieren.

Aber Abenteuerreisen haben ihre eigenen ungeschriebenen Regeln:
– Ermutigen Sie nicht zu Vandalismus, Diebstahl oder Graffiti. Das Wesen von Urbex ist die Entdeckung verlassener Orte und ihrer Geschichte.
– Lassen Sie nichts zurück, nehmen Sie Ihren Müll mit.
– Auch wenn die Orte verlassen und vergessen aussehen, gehören sie jemandem. Besonders in Berlin gibt es viele verlassene Orte, die man besichtigen kann.
 – Seien Sie vorsichtig. Ruinen können einsturzgefährdet sein und Böden können instabil sein. Merken Sie sich den Weg zum Ausgang; wenn möglich, gehen Sie nicht allein oder sagen Sie vorher jemandem, wo Sie hingehen.

1. der Teufelsberg

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Der Teufelsberg ist wohl der berühmteste verlassene Ort Berlins. Der ehemalige britisch-amerikanische Abhörstützpunkt ist heute ein Treffpunkt für Berliner Künstler, Touristen und Geschichtsinteressierte und bietet einen spektakulären Blick über die Stadt.

Es ist bezeichnend, dass eine der höchsten Erhebungen Berlins ein Trümmerhaufen ist. Hier befand sich einst die Wehrtechnische Fakultät der Nationalsozialisten. Nach Kriegsende wurde das Gebäude gesprengt und die Trümmer wurden nach und nach mit Schutt aus der ganzen Stadt aufgefüllt. Man schätzt, dass die Überreste von etwa 15.000 Gebäuden aus der Kriegszeit den Teufelsberg bilden, der mit 120 Metern Höhe der zweithöchste “Berg” Berlins ist. Dies war auch der Grund, warum sich die Amerikaner in den 1950er Jahren für den Teufelsberg interessierten. Die amerikanischen und britischen Verbündeten richteten hier 1957 einen Abhörposten ein, der bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion in Betrieb war.

Diese bunte und einzigartige Geschichte macht den Teufelsberg zu einem der beliebtesten ungewöhnlichen Orte der Hauptstadt. Wo sonst kann man einen Ort sehen, der in mehrfacher Hinsicht eng mit den wichtigsten Kapiteln der deutschen Geschichte verbunden ist? Obwohl die elektronischen Abhörgeräte nach dem Fall der Mauer entfernt wurden, sind einige der Gebäude und Radarkuppeln stehen geblieben, geduldig erodiert durch die Zeit, wahrscheinlich bis zum völligen Zusammenbruch. Keiner weiß, was er damit anfangen soll.

2. Das ehemalige irakische Botschaftsgebäude

Tschaikowskistraße 51

Ein verlassenes und baufälliges Botschaftsgebäude? Ja, es gibt sie hier, im Stadtteil Niederschönhausen in der Tschaikowskistraße. Zu DDR-Zeiten, von 1974 bis 1991, war sie Sitz der irakischen Botschaft. Heute zeugen Schilder in arabischer Sprache und alte Schreibmaschinen von den ehemaligen Bewohnern. Heute ist der Ort eine große Attraktion, vor allem für Fotografen und geheime Partys.

3. Spreepark – Plänterwald

Treptow-Köpenick

Das gegenwärtige Bild der Zerstörung und Vernichtung wird allmählich zur Geschichte. Im ehemaligen Vergnügungspark Spreepark stand ein 45 Meter hohes Riesenrad, das sich im Wind drehte. Seit 2001 ist der Park geschlossen, und das 20 Hektar große Gelände am Spreeufer hat vielleicht die gesamte Berliner Jugend zu Ausflügen angezogen. Nach 20 Jahren wird der Park nun endlich schrittweise renoviert.

4. das ehemalige Institut für Anatomie der Universität der FU Berlin

Königin-Luise-Straße 15

Kühlräume für Leichen, Tische zum Sezieren. Das verlassene Institut für Anatomie ist ein gespenstischer Ort, und doch steht es in einem der teuersten Stadtteile Berlins – Dahlem. Das 1928 erbaute Gebäude wurde ab 1949 von der Universität genutzt und 2005 geschlossen. Später kaufte Aldi das Gelände, um dort ein Einkaufszentrum zu errichten, aber das Gebäude wurde nicht genehmigt. Die Inschrift auf der Ruine besagt nun, dass dort 150 Studentenwohnungen gebaut werden sollen.

5. Schwimmbad Blub

Buschkrugallee 64, Neukölln

Das Schwimmbad von Blub war der Stolz der Stadt. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1985 dient es nicht nur den Berlinern, sondern auch den Besuchern aus dem Umland als Ort der Unterhaltung und Freizeitgestaltung. Jährlich besuchen ihn mehr als 600.000 Menschen. Nach weniger als zwanzig Jahren musste das Blub aus hygienischen Gründen geschlossen werden. Vorsicht – Ratten und andere unwillkommene “Besucher” haben den Ort jetzt vollständig unter Kontrolle.

6. Das ehemalige Kinderkrankenhaus

Hansastraße 178-180

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Dies war einmal ein beeindruckendes Gebäude. Heute klappert das Glas bei jeder Stufe, seien Sie vorsichtig auf der Treppe, wer weiß, wie lange sie noch halten wird. Statt Patienten sind in den Zimmern Bäume und Gras gewachsen, Vögel haben hier ihre Nester. Das Verlockendste daran ist, dass das Gebäude in der Hansastraße für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Und so ist er zu einem beliebten Ort für Fotografen geworden.

7. Der Naturpark Südgelände

Prellerweg 47-49

Zu den “verlorenen” Orten gehört auch der öffentlich zugängliche Naturpark Südgelände auf dem Gelände des ehemaligen Rangierbahnhofs Tempelhof. Es ist ein beliebter Park, der aber immer noch eine verlassene Vergangenheit aufweist. Der längst stillgelegte Bahnhof mit seinen 40 Gleisen ist erhalten geblieben, aber die Natur hat ihn sich zurückerobert, und der gesamte Park wurde in ein Erholungs- und Naturschutzgebiet umgewandelt. Es ist interessant zu sehen, wie die Sträucher und Bäume die bestehenden Bahnanlagen einfach ignorieren und ihren eigenen Weg finden. Dazu gehören der stählerne Wasserturm, zahlreiche Wasserkräne, Lichtmasten und Weichen, die heute an die Geschichte der Eisenbahn erinnern. Und vor allem die ausgemusterte Dampflokomotive, die eines der beliebtesten Fotomotive im Park ist. Heute leben hier zahlreiche seltene und vom Aussterben bedrohte Tiere und Pflanzen.

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